Bauweise des Instruments





Die Materialien, die man für eine Kora braucht,
haben eine mythologische Symbolik:
Kürbis = Erde
Holz = Planzen
Haut = Tier
Eisen = Magie



Die Musiker bauen üblicherweise ihre Instrumente selbst.
Die Materialien dafür sind auf jedem westafrikanischen Markt oder in der Nachbarschaft erhältlich.

Der Klangkörper besteht aus einer mit ungegerbter Ziegen-, Rinder-/
oder Antilopenhaut überzogenen Hälfte eines Kalebassenkürbis (Merango).

Die Haut (Nisongulo) wird enthaart im nassen Zustand über die offene Hälfte der Kalebasse (Merango) gezogen.
Durch das Haut geschnitten, das Seil dient 20-30 mal das Loch.



Es schrumpft beim Trocknen, sodaß sie wie ein Trommelfell straff gespannt anliegt,
in den ein Schallloch (Bunda) und Löcher für den Hals eingeschnitten sind.

Es wird am Rand mit Rundkopfnägeln (Preko) befestigt.
Diese Nägel werden auf dem Korpus auch in Mustern zur Zierde eingeschlagen.

Ein runder Stock (Kora Falo) aus astlosem Keno Holz (Mahagoni) - der Hals,
an dem die Saiten befestigt werden - wird senkrecht durch die Kalebasse (Merango) geführt.

Für jede Saite wird ein Hautstreifen im nassen Zustand um den Stock geflochten
und bildet nach dem Trocknen den Stimmring (Konso), der so eng am Stock anliegt,
daß er zwar nach oben und unten verschiebbar ist,
aber unter der Spannung der gestimmten Saiten nicht rutscht.

Vier weitere, dünnere oben / unter durch Schlitze in der Haut
am Rand der Kalebasse durchgeführte Stöcke (Bulu Kalo) dienen als Handgriffe.

Zwei weitere, dünnere, waagrecht durch Schlitze in der Haut
am Rand der Kalebasse durchgeführte Stock (Baram Banda) eine Verstrebung.





Der Steg (Kora Bato) steht senkrecht auf einer stoffüberzogenen Holzplatte (Kula Raon), die auf der Haut aufliegt
und die Schwingungen der Saiten überträgt.

Die Saiten (Kora Dioulo) sind aus Fischernylon in verschiedenen Stärken (früher aus gedrehten Hautstreifen),
die dickeren Bass-Saiten werden manchmal gefertigt,
indem man dünnere Nylonschnüre verdrillt, bis sie die 2-, 3- oder 4-fache Stärke haben.

Die 21 Saiten laufen in zwei Ebenen parallel seitlich in Kerben über die Schmalseiten des Stegs (Kora Bato)
und werden dahinter mit Saitenhalterungen (Kora Busigo) verknotet.

10 Saiten werden rechts und 11 werden links
mit Daumen für die Bass-Saiten und Zeigefingern im höheren Bereich angeschlagen,
während die anderen Finger den Handgriff halten.

Es gibt auch (besonders in der Casamance/Südsenegal) 22- und 23-saitige Kora-Varianten mit zusätzlichen Bass-Saiten.

Das eine Ende der Saite - Stock (Kora Falo) wird 6-8 mal um den Stimmring (Konso) gewickelt.

Das andere ist mit der Saitenhalterung verknotet.
Die Saitenhalterungen (Kora Busigo) bestehen aus doppelten Nylonschnüren
und sind in einem eisernen Ring (Diouto Néo) befestigt, der am unteren Ende des Stockes verankert ist.



Die Stärke der Nylonschnüre für die Saiten in mm:

tiefe Oktave
    F: 2.5
    C: 1.6
    D: 1.4
    E: 1.3 oder 1.2
    F: 1.0 oder 1.1
beiden mittleren Oktaven
    G und f: 0.9 - 0.7
hohe Oktave
    f,g,a: 0.6



Die Innenseite der Kalebasse ist bei manchen Instrumenten mit magischen Formeln beschriftet.
Ein Marabu - Qur'an-Gelehrter - führt solche spirituellen, magischen Rituale aus.




Das nötige Zubehör wird in der Kora gelagert:
Fischer-Nylonschnur für die Saiten (Kora Dioulo),
Loyo - ein Nagel um die Saiten beim Stimmen nachzuziehen
und Nyenyemo - ein "Buzzer", wie er auch von Djembe-Spielern verwendet wird.




Der Nyenyemo wird auf den Steg gesteckt und erzeugt beim Anschlag der Bass-Saiten einen rasselnden Klang.
Man verwendet ihn nur im Freien, um den Klang zu verstärken.




Der Neyo / Karanyango ist metallischen Eisen einen Klang, Jali Muso (Frau) verwendet.